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GEOS™ (Graphic Environment Operating System) ist ein alternatives Betriebssystem für den Commodore64 das 1985-88 von GeoWorks (ehemals Berkeley Software) entwickelt wurde, dann viele Jahre von Creative Micro Devices (http://www.cmdweb.com oder http://www.cmdweb.de) gepflegt wurde und seit Mitte 2001 von "Click Here Software" (http://www.cmdrkey.com) vertrieben wird. Für die private Benutzung steht es zum Download unter http://cbmfiles.com/geos/index.html bereit.
GEOS bietet eine standardisierte, graphische Benutzeroberfläche mit Menüs, Dialogen und Fenstern nach dem Vorbild des Macintosh (sowie dessen Nachahmern: GEM im Atari ST bzw. AmigaOS im Commodore Amiga). Für GEOS wurden auch zahlreiche Programme geschrieben, die sich durch ein einheitliches Look-and-Feel auszeichnen und (für ihre Zeit) auffallend einfach zu bedienen und doch gleichzeitig sehr mächtig waren. Durch die graphische Benutzeroberfläche wurde auch einfaches WYSISWYG auf dem C64 möglich.
Um GEOS möglichst elegant mit Power64 nutzen zu können, wurden zahlreiche GEOS- spezifische Optimierungen in Power64 aufgenommen (Details siehe unten). Sollten diese Optimierungen in speziellen Fällen Ärger bereiten, können Sie über Optionen/ROM Patches/GEOS Beschleunigung abgeschaltet werden.
Es war nicht möglich alle möglichen Kombinationen von verschiedenen GEOS Versionen und allen Applikationen mit Power64 zu testen. Die Entwicklung der Schnittstellen erfolgte mit GEOS 2.0 und mit geoWrite und geoPaint sowie einigen weiteren Programmen. Der Autor übernimmt keine Garantie dafür, daß das Zusammenspiel aller Komponenten stets frei von Abstürzen ist.
GEOS verwendet einen Fastloader um schneller Daten von Diskette lesen zu können. Dieser Fastloader ist in einer Emulation natürlich eine Bremse und wird daher von Power64 umgangen soweit dies möglich ist. Im Allgemeinen funktioniert GEOS unter Power64 ohne daß die vollständige 1541 Emulation aktiviert ist. Nur in seltenen Fällen ist die langsame Emulation erforderlich, doch auch in diesem Fall werden die häufigen Diskettenbefehle (Block Read/Write) massiv beschleunigt. Sollte GEOS allerdings (insbesondere beim Laden) abstürzen, so versuchen Sie mit vollständiger Floppy Emulation zu arbeiten.
GEOS arbeitet auch mit 1571 und 1581 Diskettenlaufwerken zusammen. Allerdings ist es ungeschickt mitten in der Arbeit mit GEOS den Typ des Diskettenlaufwerks zu ändern, da GEOS dann aus dem Tritt kommt (in Hardware wäre es auch nur sehr schwer möglich 'mal eben so' eine 1541 in eine 1581 umzubauen...). Außerdem benötigt GEOS beim gemischten Diskettenbetrieb auch eine Kopie der CONFIGURE Datei auf jeder Diskette, sodaß beim Wechsel von einem Laufwerk auf ein anderes der korrekte Floppy Treiber für das neu selektierte Laufwerk (vom alten Laufwerk) nachgeladen werden kann.
GEOS läßt sich am besten mit der Maus bedienen. Zwar ist auch eine Steuerung per Joystick oder Tastatur möglich, doch handelt es sich dabei um Notlösungen für jene Mehrheit der C64-Besitzer die keine Maus haben.
Unter Power64 dient die Macintosh Maus zur Emulation der C64 Maus. Solange sich die Mac Maus über dem GEOS Fenster befindet, wird der Mac Mauszeiger durch ein dünnes Fadenkreuz ersetzt (damit die Mac Maus auch dann sichtbar bleibt, wenn GEOS seinen Zeiger abschaltet) und der GEOS Mauszeiger dient zur Darstellung der Bewegungen. Die GEOS Maus bewegt sich selbst dann parallel zur der Mac Maus mit, wenn die Mac Maus das Fenster verlassen hat, doch um Irrtümer zu vermeiden wird ein Klick der Mac Maus dann nicht an GEOS weitergereicht.
GEOS positioniert seine Maus manchmal neu, etwa um den Mauszeiger in den obersten Menüeintrag zu stellen nachdem der Menütitel angeklickt wurde, oder in die Nähe des Ok Button eines Dialoges. Power64 führt hier (entgegen der Mac Human Interface Guidelines :-( ) die Mac Maus mit, so daß die Position von GEOS Maus und Mac Maus konsistent bleibt. Wenn dieses Verhalten einmal sehr stört (etwa weil GEOS die Maus während eines Ausdrucks im Cancel Button 'einsperrt'), kann die Verknüpfung durch das Drücken der Cmd-Taste unterbrochen werden.
GEOS bietet seinen Programmen standardisierte Druckfunktionen an. Dies stellt einen wesentlichen Fortschritt gegenüber der damals üblichen Praxis dar, daß jedes Programm spezielle Routinen für jeden unterstützten Drucker enthalten muß. Nur GEOS selbst benötigt einen speziellen Druckertreiber für jeden unterstützten Drucker.
Im Lieferumfang von Power64 sind zwei Druckertreiber für GEOS enthalten: Quickdraw B/W und Quickdraw Color. Während Quickdraw B/W einen normalen (Schwarz-) Drucker simuliert, sind mit Quickdraw Color auch Farbdrucke möglich.
Um einen GEOS Druckertreiber zu nutzen, kopieren Sie ihn von der GEOS Printer Driver Diskette auf (eine Kopie) Ihrer GEOS Boot Diskette und auf jede Diskette von der aus Sie drucken wollen. Danach können Sie im GEOS Desktop im Menüpunkt GEOS/Select Printer den Drucker auswählen.
Beide GEOS-Druckertreiber von Power64 lenken die Druckausgabe auf Dateien im Druckerordner (siehe Kapitel 5.15) um, wobei wegen des internen Aufbaus der GEOS Druckeransteuerung, jeweils nur eine Seite in einer eigenen Datei gespeichert wird. GEOS bietet in seinem Druckerdialog Ausdrucke in 3 Qualitätsstufen an: Bei High Quality (dem Standardmodus) erfolgt der Ausdruck als Bitmap, so daß beliebige Bilder, Farben und Fonts verwendet werden können. Solche Ausdrucke werden auch als Grafik (S/W oder Farbe, je nach gewählten Drucker) in den Druckerdateien abgelegt, sodaß alle Details erhalten bleiben. Allerdings ist es nun nicht möglich in einem Texteditor nach Wörtern zu suchen. Alternativ kann im Draft Modus gedruckt werden. Hier wird der Text im ASCII Format abgespeichert. Formatierungen gehen verloren, dafür ist eine Nachbearbeitung auf dem Mac einfach. Als dritte Möglichkeit existiert ein NLQ (Near Letter Quality) Modus. Dieser wird zur Zeit von Power64 nicht korrekt unterstützt - Es entstehen hier unbrauchbare Textdateien denen jegliche Wortzwischenräume fehlen.
GEOS ist eines der wenigen Commodore 64 Programme, das in der Lage ist, mit einer Speichererweiterung umzugehen. Es ist empfehlenswert vor dem Starten von GEOS dem emulierten C64 eine RAM Erweiterung zu spendieren (über Laufwerke/RAM Erweiterung) und Sie über den GEOS Preference Manager in GEOS einzubinden.
GEOS nutzt die Echtzeituhr des CIA#1 zur Ermittlung der aktuellen Zeit und kennt auch das aktuelle Datum. Diese Informationen werden einerseits im Desktop angezeigt, andererseits auch (über ein modifiziertes Diskettenformat) für jede Datei gespeichert.
Power64 stellt die Uhrzeit von GEOS automatisch nach der Systemzeit des Macintosh.
Vorsicht: GEOS ist nicht Jahr-2000 fest. Das Jahr wird zwar als 8-Bit Binär-Zahl seit 1900 gespeichert, aber trotzdem folgt auf 99 die 00.
Beim Laden eines RAM Snapshots von GEOS werden Datum und Uhrzeit zwar sofort richtig gestellt, allerdings stellt GEOS das Datum nicht sofort richtig dar sondern erst nachdem (etwa wegen der Beendigung einer Applikation) der Bildschirm vollständig neu gezeichnet wurde.
Quelle: http://www.infinite-loop.at/Power64/Documentation/Power64-LiesMich/08-GEOS.html Power64 Homepage: http://www.infinite-loop.at und http://www.salto.at - EMail: © Roland Lieger, Goethegasse 39, A-2340 Mödling, Österreich Letzte Änderung: 29. Feb. 2008 |